Achtung, Achtung, vermintes Feld! Auf dem Grenzgebiet zwischen „Macho-Land“ und „Emanzen-Country“ geht`s heiß her! Also, schnell zur Biologie: Fangen wir vorne an, also bei der Schwangerschaft!
Hier siehst du eine schöne Übersicht, wie sich das Testosteron bei Frauen und Männern im Laufe des Lebens verändert. Schon während der Schwangerschaft und nach der Geburt erleben die Jungs eine Mini-Pubertät, die sich als „Neugeborenenakne“ und später im Spielverhalten zeigt. Was??
Ja, du hast richtig gelesen. Die Mini-Pubertät sorgt für ein unterschiedliches Spielverhalten der Jungs. Du hast von Frauen gehört, die ein höheres Testosteron hatten als Männer? Dann schau dir mal die Perzentilenkurven des Testosterons an.
Wenn du dir die linke Leiste anschaust, fällt dir sofort auf, dass die Testosteronkonzentration von Männern im Schnitt um ein vielfaches höher ist, als die von Frauen. Es bleibt also das Geschlechtshormon des Mannes.
Bei Makaken-Äffchen wurde ein geschlechtsspezifisches Spiel beobachtet. Weibchen spielten vornehmlich in Rollen und mit Puppen und Männchen mit Werkzeugen und Gegenständen. Alles Klischees? Warte mal ab. Während der Schwangerschaft wurde die Bildung von Testosteron bei den Jungs unterdrückt und dann? Es kam ein komplett vertauschtes Spielmuster heraus, die Jungs spielten wie Mädchen und anders herum.
Beim Menschen ist das anders, glaubst du? Dann schauen wir uns eine Meta-Analyse aus 2018 mal an. Hier siehst du die bevorzugten Spielgeräte von Jungs und Mädchen im Vergleich aus ingesamt über 70 zusammengefassten Studien:
Wow, ist das nicht eindrücklich, Jungs scheinen Fahrzeuge und Werkzeuge zu lieben und Mädchen Rollenspiele (Puppen, Küchen, Kunst, Teesets, Kostüme, Telefone uvm)…
Ok, das sind eben Spielzeuge denkst du! Aber wie ist es beim allgemeinen Spielverhalten? Jungs sind wilder als Mädchen und fallen mehr als „Unruhestifter“ in der Schule auf. Auch nur ein Vorurteil? Das schauen wir uns mit dieser Studie mal näher an.
Die Impulskontrolle bedeutet, wie gut wir uns im Griff haben und wie schnell wir ausrasten. Da sind die Jungs eindeutige Spätentwickler! Ein 18 jähriger Junge hat sich so gut im Griff, wie ein 15 jähriges Mädchen. Das ist keine Ausrede für problematisches Verhalten, es hilft jedoch beim Verständnis, in welcher Situation sich insbesondere männliche „Pubertiere“ befinden. Also, Jungs, tobt euch aus und das am besten im Sport mit klaren Regeln 😉
Wie sieht es beim Risikoverhalten aus? Sind Jungs draufgängerischer als Mädels?
Positiv formuliert sind Jungs allgemein mutiger als Mädchen und der Unterschied bleibt das ganze Leben erhalten… Versicherungsmakler aufgepasst, nehmt lieber nur Frauen als Kunden 😉
Es gibt einige Experimente, die zeigen, dass Testosteron zu einem kompetitiveren Verhalten, also zu mehr Wettbewerb führt (Stichwort Ultimatum-Game). Kann man also sagen, dass es uns aggressiver macht ? Nein! Es hat eine prosoziale Wirkung. Kurz gesagt verhilft viel Testosteron gleichermaßen bei einem Aktienhändler und bei einem Mönch zu mehr Einsatz, es wird eben vermehrt gefeilscht oder gebetet 🙂
Es scheint Untersuchungen zu geben, die zeigen sollen, dass Feuerwehrmänner im Schnitt einen deutlich niedrigeren Testosteronspiegel haben, als Autoverkäufer. Ich habe bisher nur im Podcast von den Studien erfahren, sie jedoch noch nicht selbst gefunden, also dies nur unter Vorbehalt. Wie kommt das? Feuerwehrmänner müssen vorsichtig abwägende Teamplayer sein, sonst rennen sie in den Flammen in ihren sicheren Tod. Autoverkäufer dürfen gerne mit einer gehörigen Portion Selbstbewusstsein ausgerüstet sein, insbesondere wenn der Haufen Blech, den sie verkaufen wollen kein überzeugendes Kaufargument darstellt 😉
Und wie ist es mit der Aggression? Macht viel Testosteron Männer zu Bestien?? Das ist nicht so einfach zu beantworten, einen direkten Zusammenhang scheint es nicht zu geben.
***Achtung – Ideenalarm*** Indirekt könnte das Testosteron durch die Steigerung des Wettbewerbs („Kompetitivität“) gemeinsam mit der Neigung zur Selbstüberschätzung zu einer erhöhten Aggressionsbereitschaft führen.
Es ist aber noch komplizierter, denn es scheint aus biologischer Sicht eine weibliche und eine männliche Form der Aggression zu geben. Männer sind in der Umgebung ihres neugeborenen Nachwuchses weniger aggressiv und Frauen vermehrt, vielleicht um ihren Nachwuchs zu beschützen (siehe Studie). Aber, es bedarf noch viel Forschung auf diesem bisher kaum erschlossenen Gebiet und daher ist dies alles spekulativ! Hier kann ich dir das Buch „When Men behave badly“ von David Buss empfehlen.
Vielleicht als Idee zum Thema Aggression bei jungen Männern noch eine letzte Studie, die das Testosteron gemeinsam mit dem Cortisol betrachtet (siehe „Dual Hormon-Hypothesis“). Dieses Wissen könnte uns vor einer blutigen Nase bewahren!
Nehmen wir also ein Beispiel: Kevin ist 15 Jahre alt und liebt es sich mit anderen zu messen und liebt Action und Stress. Gehen wir bei Kevin von einem hohen Grund-Cortisolspiegel aus. Er weiß dank seines hohen Testosterons sich bei „Ranghöheren“ ein zu schleimen und liebt „Machtspielchen“. Kevin zeigt in allen Situationen eine erhöhte Aggressionsbereitschaft. Nun kommen wir zu Gustav. Er geht mit Kevin in die gleiche Klasse und liebt seine Comics und das Puzzeln, die Klassengemeinschaft geht ihm eher auf den Keks, er hat einen guten Freund mit dem er gerne die Pause auf einer Bank verbringt. Er vermeidet gerne Stress und hat ein niedrigeres Cortisol. Gustav hat überhaupt keine Lust seine Fäuste für sich spielen zu lassen und ist ein genügsamer Typ, also hat er ein niedriges Basis-Cortisol. Wenn Gustav jedoch so stark heraus gefordert und provoziert wird, in dem Kevin seine Comics vor seiner Nase zerstört, dann fährt Gustav aus seiner Haut und zeigt seine ungeahnten „Kong-Fu-Panda-Fähigkeiten“. Und keiner hätte es gedacht? Doch, ich schon 😉 Nach der Dual-Hormon-Hypothese ***Achtung Klugscheißer-Alarm*** hat Gustav viel aggressiver auf seinen Testosteronanstieg reagiert und mal so „richtig auf den Tisch gehauen“. Und was geschieht danach. Gustav muss vielleicht einmal zum Rektor und bei seinen Eltern antreten, er hat danach aber vielleicht den Respekt des in Machtspielchen denkenden Kevins geerntet und kann von nun an in Ruhe seine Comics auf dem Pausenhof weiter lesen. Und da sage nochmal einer, Gewalt sei auch bei „Mobbing“ keine Lösung! Manchmal eben schon! Wenn du ständig von der gleichen Person geärgert wirst und deine Worte nichts mehr bringen, kannst du wohl bedacht auch mal aus deiner Haut fahren und dich selbst verteidigen. Bereite dich nur körperlich darauf vor und bespreche es vorher mit deinen Vertrauenspersonen, dass sie nicht aus allen Wolken fallen ;). Lieber du bist ein respektierter Stand-up-Kong-Fu-Hampelmann als ein Fußabtreter für die schlechte Laune eines „Bullys“. Diese mobbenden Idioten scheinen so ein miserables Leben zu führen, dass sie andere zufriedene Menschen aus Neid oder einfach aus Spaß am Piesaken drangsalieren müssen. Nicht mit dir!!! Ich hatte in der Waldorfschule Eurythmie als Unterrichtsfach, daher kann ich ja auch meinen Namen tanzen. Wir sind dort in rosaroten Kleidern zu Klaviermusik durch den Raum getanzt. Wenn mich auf dem Heimweg mal wieder jemand als „Waldi“ beschimpft hat mich zum Bäumefällen schicken wollte, hatte ich eine erfolgreiche Strategie. Ich bäumte mich vor der Person auf, nahm allen Mut zusammen und erklärte mit zusammengepressten Lippen in einem fauchenden Ton: „Pass auf, ich kann EURYTHMIE (mit Betonung auf jeden einzelnen Buchstaben, ganz wichtig!!!) und ich habe das schwarze Kleid, also pass auf, was du sagst“!! Das hat oft zu verwunderten Blicken geführt und mir wurde schräg nach geschaut. UND ich hatte meine Ruhe 🙂 Zurück zum Thema 😉
Ein wichtiges Thema, wenn es um unser biologisches Geschlecht geht ist der Sport. Testosteron führt zu mehr Muskelmasse, zu einer schnelleren Regenerationszeit und dazu, dass Muskelverletzungen schneller wieder verheilen. Es ist also ein natürliches Doping! Männer haben im Vergleich zu Frauen eine 90% höhere Muskelmasse im Oberkörper. Für mehr Infos schau dir das Buch von David Buss an (siehe oben und unten).
*** Achtung, Meinungs-Alarm!***Soviel zum Thema Transgender im Sport. Ist das fair, wenn ich 40 Jahre lang als Mann gelebt habe und natürlich durch Testosteron gedopt wurde und nun entscheide, als Frau in den Profisport einzusteigen? Wir sollten auf jeden Fall die Biologie bei der Beantwortung dieser heiklen Frage nicht vergessen. Machen wir dieses Fass gleich wieder zu. Wir kümmern uns im Bereich „Bond“, also unserer Sozialstruktur noch ausführlich um dieses Thema…
Du bist noch nicht überzeugt und glaubst, dass die Unterschiede kulturell bedingt sind, weil wir Mädchen eben anders groß ziehen als Jungs? Schau dir die Studienergebnisse mal an, die in vielen Ländern durchgeführt wurde:
Die Geschlechtsunterschiede was das „Selbstbewusstsein“ bzw. die „Selbstüberschätzung angeht sind kulturübergreifend. Jungs sind selbstsicherer als Mädchen, was nicht bedeutet, dass sie auch schlauer sind, sie fühlen sich eben nur so….
Sind Jungs denn auch schlauer als Mädchen? Gibt es einen Grund für das große Selbstwertgefühl des männlichen Geschlechts? Das ist eine heiße Frage. Kurz gesagt, Nein, sie sind in ihrem allgemeinen Intelligenzquotient gleich. Wie sieht es aber bei der Mathematik aus (siehe Studie)?
Kurz gesagt: Mädchen sind im Durchschnitt besser in Mathe (siehe rechte Kurve), es gibt jedoch bei den Jungs mehr Mathegenies UND auch mehr Nieten, die es nicht so drauf haben. Auf eine ganze Klasse bezogen bedeutet dies, dass die Mädchen insgesamt bessere Mathe-Noten haben und es bei den Jungs mehr „Ausreisser“ gibt, eben sowohl mehr Cracks als auch Nixblicker 😉 Das ist in eurer Klasse nicht so? Statistisch gesehen, wenn wir uns hunderte von Kindern anschauen aber schon…
Und wie ist das mit der Sprache? Sind Mädchen sprachgewandter als Jungs? Da ist was dran, allgemein gesprochen natürlich (hier gehts zur Studie).
Mädchen haben also mehr Wörter auf dem Kasten als Jungs, wenn es auch ein kleiner Unterschied ist.
Genehmigst du mir noch eine Grafik zum Einschulungszeitpunkt von Mädchen und Jungs im Zusammenhang mit dem Auftreten von ADHS (nennen wir es Abenteuerdefizitsyndrom ;):
In dieser Studie wurden in Norwegen 509.827 Kinder (!!!) untersucht. Wie du siehst tritt das ADHS bei Jungs deutlich häufiger auf als bei Mädchen. Die jüngsten und früh eingeschulten Kinder sind mit Abstand am häufigsten betroffen. Wir sollten die Einschulung von Jungs und Mädchen auch mit der „biologischen Brille“ sehen, Jungs dürfen gerne mit 7 Jahren eingeschult werden, insbesondere wenn der Bewegungsdrang stark ausgeprägt ist. Geschlechtsunterschiede sind hier Fakt!
Zusammenfassend ***Achtung Meinungsalarm!*** können wir sagen, dass es unter Jungs etwas mehr Mathe-Genies gibt als unter Mädchen, dass die Mädels aber ingesamt besser in Mathe sind, sprachlich etwas fitter sind und daher den Jungs vielleicht etwas überlegen sein können.
Kommen wir jetzt aber zu den Geschlechtshormonen der Frau. Hier siehst du den weiblichen Zyklus, der mit der Pubertät beginnt und in den Wechseljahren mit der Menopause zur Ruhe kommt. Das Östrogen wird auch Estradiol genannt. Es baut den kindlichen Körper in den einer Frau um, es reguliert den weiblichen Zyklus und löst den Eisprung und die „Follikelreifung“ aus. Auch den Knochen hilft es, sich zu verhärten und ein Mangel kann nicht nur zu weichen Knochen (Osteoporose) sondern auch zu Stimmungsschwankungen und deprimierter Stimmung führen.
Im Gehirn spielt es eine Rolle u.a. beim Lernen, beim Gedächtnis und es beschützt das Gehirn u.a. vor einem Schlaganfall und Alzheimer. Kleine Veränderungen des Östrogens könnten zu Veränderungen in der Gehirnperformance u.a. im Bereich des visuellen Lernens, der Reaktionsgeschwindigkeit und Konzentrationsfähigkeit führen. Das Progesteron ist z.B. für die Erhaltung einer Schwangerschaft zuständig, es greift in die Temperaturregulation ein und kann eine entspannende und angstlösende Wirkung haben. Wie du bei der Grafik sehen kannst, spielen noch weitere Hormone (z.B. LH und FSH) eine Rolle, darauf können wir hier leider nicht weiter eingehen.
Kommen wir jetzt zum spannendsten Thema dieses Beitrags, das die Jugend mit sich bringt, die Pubertät. Gibt es Unterschiede bei Mädchen und Jungs in der Pubertät??? JAAA!!!
Jungs zeigen mit ihrem Testosteronanstieg zur Pubertät nicht nur ihre neue Brustbehaarung, sondern auch den Stimmbruch und eine neue Note beim Schweiß (Pumakäfig lässt grüße ;). Sie zeigen mehr Selbstbewusstsein (s.o.) und ein Territorialverhalten (das Wort hab ich aus der Tierbiologie geklaut ;), die Rangelein nehmen zu und die Sexualität kommt auf. Jungs neigen dazu, sich mehr zu überschätzen!
Mädchen, entschuldige, die jungen Damen verspüren ihre Geschlechtsreife durch ihr vermehrtes Brustwachstum, die Regelblutung setzt ein und im Gesicht sprießen ev. unliebsame Gewächse (Pickel).
Beide Geschlechter haben mit ihrem sich schnell verändernden Körper tun, aus Kindern werden junge Erwachsene. Das sorgt für Ängste (siehe Studie).
Soziale Ängste sind bei Mädchen, die in die Pubertät kommen häufiger als bei Jungs. Es könnte sein, dass die Geschlechtsreife Mädchen etwas mehr zu schaffen macht. Dies zeigt sich auch bei der Häufigkeit von Depressionen in diesem Alter (siehe Studie).
Mädchen, so scheint es in dieser Grafik, bekommen mit ihrer Geschlechtsreife und der Tatsache eine Frau zu sein auch ein Bewusstsein für die realen Gefahren. Jungs sind wahrscheinlich zu sehr mit ihren Rangeleien beschäftigt. Jetzt wird`s echt klischeehaft, aber ein Fünkchen Wahrheit steckt darin!
Schauen wir uns die Beziehung der beiden Geschlechter zueinander an, lese dir hierzu den Beitrag zum Thema Oxytocin und den Beitrag zum Stress durch. Hier zeige ich dir, wie wichtig Beziehungen für unser Seelenheil und unsere langfristige Gesundheit sind. Wenden wir uns also der dunklen Seite im Beziehungsleben zu, der Gewalt in Partnerschaften. Die folgenden Informationen stammen größtenteils von dem Buch „When Men behave badly“ von David Buss, welches ich dir zu diesem Thema sehr empfehle. Denn anders, als es manchmal behauptet wird, bin ich davon überzeugt, dass die Kenntnis über die Biologie der Geschlechtshormone sehr hilfreich sein kann Gewalt gegenüber Frauen zu minimieren! David Buss hat sich als Wissenschaftler Jahrzehnte lang mit dem Thema „intimer Partnergewalt („Intimate Partner Violence“) beschäftigt und erzählt davon, dass etwa 20-30% aller Frauen einmal in ihrem Leben in ihrer Partnerschaft Gewalt erleben mussten. Auch Männer erleben Gewalt, in der ganzen Ungerechtigkeitsdebatte wird vergessen, dass die häufigsten Opfer männlicher Gewalt eben MÄNNER sind. Hier sprechen wir von den gesamten Zahlen und es geht vornehmlich um Gewaltverbrechen.
***Meinungs-Alarm*** Dass manche von einem „Femizid“ sprechen, ist nicht zielführend, denn es führt zu einer Verhärtung der Diskussions-Fronten ...
Kommen wir also zurück zur häuslichen Gewalt gegen Frauen. Wie können wir sie erklären?
David Buss hat drei Theorien hierzu:
- Pathologie-Theorie: Die Gewalt stammt aus ungesunden persönlichen prägenden Erfahrungen der ausübenden Personen. Die Lösung läge hier in einer psychotherapeutischen Bearbeitung der persönlichen Probleme.
- Theorie des Sozialen-Lernens: Gewalt ist ein Verhaltensmuster, das als Kind bei Erwachsenen beobachtet wurde und dann seine Nachahmer findet. Ein möglicher Umgang hiermit wäre, den Kindern vorbeugende bessere und gewaltfreie Strategien zur Konfliktlösung mit an die Hand zu geben und dies als Vorbild auch vor zu leben.
- Patriarchale Ideologie: Unsere „männerdominierte“ Gesellschaft, in der Männer das Sagen haben und Frauen sich unterordnen sollen, führt zu Aggression und Gewalt. Der Fehler liegt im System. Hier könne nur eine „Revolution“ helfen, welche das Patriarchat beseitige.
Ich denke die Antwort liegt zwischen den drei Theorien, sich in eine der drei zu verrennen führt uns nicht weiter!!
Kommen wir also zum praktischen Teil. Wie können wir die Gewaltspirale unterbrechen?
- Lass dir durch abfällige Bewertungen nicht dein Selbstwertgefühl nehmen. Wäret den Anfängen. Wenn dich jemand wüst beschimpft, hat er dich nicht verdient!
- Das Gefühl der Scham ist die Banane auf der Abwärtsspirale. Wenn du darauf ausrutscht und dich für die Aggression des Anderen verantwortlich fühlst, die Fehler bei dir suchst und ständig Entschuldigungen erfindest, um nicht von Anderen herabwürdigt zu werden so geht es weiter bergab :/
- Die Wut des aggressiven Partners kann als Versuch gesehen werden, wieder mehr „gesehen werden zu wollen“. Dies ist jedoch nicht zielführend…
- Du brauchst Bodyguards, die dich beschützen. Geschwister, Väter, Familie können dir helfen, eine Koalition gegen Gewalt zu bilden. Hol dir Verstärkung, weihe sie ein und bildet eine Allianz!
- Du musst dringend das Wörtchen „Gaslighting“ kennen lernen. Es kommt von einem uralten Film, in dem ein Mann dafür gesorgt hat, dass in seiner Straße die Gaslaternen anfingen zu flattern, er jedoch seiner (anscheinend unliebsamen Frau) weiß machte, dass nur sie dies sehe. Sie fing also an, an Ihrem Glauben zu zweifeln, sodass sie von ihrem Gatten manipulierbar wurde. Das ist eine Strategie, die uns bei „Mind“ noch begegnen wird….
- Arbeite deine Vorerfahrungen auf und mach dich nicht abhängig von anderen. Du bist es wert und dein erfülltes Leben wartet auf dich!!!
****Letzter Meinungs-Alarm!*** Ich möchte dir mit diesem Beitrag die Augen öffnen und dir zeigen, dass es biologische Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt, die wir nicht einfach wegbügeln können. Einige Effekte sind stark, manche eher klein, denoch in meinen Augen sind sie alle hier erwähnenswert. Sehe es mir nach, falls ich etwas vergessen oder nicht ausführlich genug erklärt haben sollte, zu diesem Thema könnten wir Bücher füllen, das hilft uns jedoch im Moment auch nicht weiter.
Ich liebe Fußball und ja, ich treffe mich auch gerne mit meinen besten Freunden und führe tiefgründige Männergespräche (inkl. tieftönenden Duftnoten, bähh ;/), ich liebe die Echtheit von Bauarbeitern und Landwirten und bin über jede Lebensweisheit dankbar. Das Leben kann so schön klar und einfach sein!
Ich liebe Frauen! Ihre Klugheit, Schönheit und Teamfähigkeit begleiten mich nun bald seit 40 Jahren. Teams, die aus Männlein und Weiblein bestehen, sind die wahren Erfolgsgaranten. Als ehemaliger Turniertänzer durfte ich spüren, was ein „Paar“ ausmacht. Wer meint, Führung bedeutet einfach stures im Raum herum schieben, hat das Knistern und die „Vibes“ zwischen zwei Menschen noch nicht gespürt, die sich gegenseitig durch den Raum bewegen, im „Lead“ führend oder als „Follower“ folgend. Dieses zauberhafte Wechselspiel der Rollen wird jenen Haudegen verschlossen bleiben, die sich zum Geschlechterkampf berufen fühlen und ihren Gegner im anderen Geschlecht ausfindig gemacht haben wollen. Diese selbst ernannten „Freiheitskämpfer“ ihres Geschlechtes sollten dringend lernen, wieder ihre Augen zu öffnen und hin zu schauen, welche unglaublichen Früchte gemeinsames Tun und sein von Mann und Frau hervor zu bringen vermag, bevor sie mit ihren Bulldozern einen Einheits-Matsch daraus machen. Beim Einheitsbrei der Geschlechter kommt die Galle in mir hoch… ***Tief Luft holen***
Mein Fazit:
Männer und Frauen sind biologisch unterschiedlich und das spiegelt sich in unserem Verhalten und unseren Vorlieben wieder! Unsere Gesellschaft ist ein Abbild davon und selbstverständlich beeinflussen sie sich gegenseitig. Dennoch werden wir dann ein erfolgreiches Team, wenn jeder seine Eigen- und Besonderheiten kennt, die auch vom Geschlecht her stammen. Gemeinsam können wir unser Leben meistern, eine Familie groß ziehen und die gemeinsame Zeit bereichern. Lasst uns miteinander tanzen, anstatt zu kämpfen!
Dein Felix
Siehe auch:
Podcasts:
Hubermanlab zum Thema Testosteron und Östrogen
Hubermanlab zum Thema Testosteron und freier Wille
Hubermanlab zum Thema Gerüche und Geschlechter
Hubermanlab mit Sara Gottfried zu weiblichen Geschlechtshormonen
Hubermanlab mit David Anderson zum Thema Gewalt
Artikel & Studien:
Studie zu Makaken-Affen und ihr Spielverhalten in Bezug auf Testosteron
Artikel von Sara Hill über die Verhütungspille und die Wirkung auf das Gehirn
Bücher:
Buch „When Men behave badly“ von David Buss
Buch „T-Wie Testosteron“ von Carole Hooven
P.S. ein kleiner Absatz zu deinen kritischen Gedanken an diesem Beitrag:
Wie gehe ich dieses Geschlechterthema an, zeige biologische Unterschiede auf und trete dabei niemandem auf die Füße? Lösche ich diesen Blog lieber gleich oder verstecke ich mich unter dem Tisch, um den aufkommenden Shit-Storm nicht ins Gesicht zu bekommen?
Ich kann auch dem Trend folgen, die Geschlechter einfach gleich machen. Wir erklären alle Grenzen als nicht existent und gründen ein feindseliges „Misantropa“ des Geschlechterkampfes. Nicht witzig, wir sind ja keine „Menschenfeinde“!!! Stimmt, vielleicht sollten wir hier besser den Humor draußen lassen. Hier geht es schließlich ums Eingemachte, die Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern. Schließen wir uns an und marschieren mit? Mhh, ich weiß nicht… Ist es dieser „Geschlechterkampf“ nur ein Sturm im Wasserglas? Wühlen einzelne Darsteller unsere Gesellschaft auf, im Sinne des vermeintlich Guten? Das schauen wir uns im „Bond-Bereich“ genauer an.
Was nun? Ich habs! Ich lasse einfach meine nicht vorhandenen Muskeln spielen und den Macho raushängen! Das wird aber schwierig, wenn herauskommt, dass ich selbst als 5 jähriger die Badehose verweigerte und im rosa Badeanzug ins Schwimmbad ging, wie meine Schwestern eben… Gibts da Beweisfotos?
Ich könnte auch einfach auf die andere Seite wechseln und die Stimme des anderen Geschlechts erheben. Haben sie nicht Jahrhunderte der Unterdrückung hinter sich und ist das nicht einfach im Sinne des wahrhaftig Guten? Das gibt mir vielleicht Bonuspunkte bei den Frauen und ich liebe ja ihre Gesellschaft. Fühlt sich auch falsch an, irgendwie heuchlerisch. Mist!
Und schon sind wir in politischen Gewässern und ich habe dich verärgert. Ging das nicht schnell? Dabei will ich dir hier die biologischen Grundlagen der Geschlechter erklären und dir selbst überlassen, was du daraus machst.
Ok, ok, ich wedele mit der weißen Fahne, bevor es überhaupt los gegangen ist, auch ein Versuch. Ich bin ein Mann und keine Sorge, ich mache keine Sprüche über dicke Eier, außer an Ostern vielleicht 😉 Ups, schon wieder dieser Humor, sorry :/
Ich wage einfach den Versuch und hoffe, dass die Emanzen-Basookas und Macho-Keulen mich verfehlen 😉
P.S.S: Geschlechtsunterschiede durch unsere Gesellschaft verursacht??
*** Schon wieder Meinungsalarm*** Du glaubst nicht an die biologischen Geschlechtsunterschiede und denkst, dass alles von unserer Gesellschaft ausgeht? Die Geschlechterrollen sind vom männlichen Patriarchat geprägt, Kindern wird von klein auf beigebracht, in welche Rolle sie zu schlüpfen haben? Wo findet denn dieser Brainwash statt, bei den Eltern, im Kindergarten? Wenn Kinder von klein auf besondere geschlechtsspezifische Interessen zeigen und sie sich ihre Spielzeuge selbst aussuchen (wie es bei allen Familien und Kindergärten die ich kenne der Fall ist), wo werden denn dann diese Kinder belehrt? Es gibt auf diesem Gebiet so viele Besserwisser, dass ich schon wieder anfange mich aufzuregen. Beispielsweise kannst du dir gerne einen Beitrag von Quarks & Co. über Kleinkinder anschauen, die im Geschlecht vertauscht wurden und denen Spielsachen, wie Autos und Puppen durch fremde Personen angeboten wurden. Dieser Beitrag kommt zu dem Schluss, dass wir Erwachsene die Spielzeugwahl der Kinder massiv beeinflussen. Dieser Beitrag ist dabei dermaßen durchtränkt mit Irrtümern und Fehlern, dass mir als Kinderarzt die Haare zu Berge stehen und es scheinbar nur um Effekthascherei zu gehen scheint… Säuglinge, die noch kein Jahr alt sind haben noch kein „funktionales Spiel“ entwickelt und ein Zusammentreffen mit unerfahrenen FREMDEN älteren Herrschaften sorgt bei Fremdelnden Kleinkindern nicht für eine „natürliche“ Umgebung. Sorry, Quarks & Co, auch wenn ich euch sonst so liebe, das ist einfach irreführend :/ Diese Denk- und Vorgehensweise führt nur in die Sackgasse, wenn du mich fragst (und ich hoffe das hast du getan ;)…